Mehrheitswahl vs. Verhältniswahl
Wie ich bereits in meinem gestrigen Blog-Eintrag erwähnt habe gibt es im deutschen Wahlsystem eine Mischung aus Mehrheits- und Verhältniswahl. Um nun dieses System genauer erklären zu können stelle ich hier zuerst die zwei verschiedenen Systeme vor.
In England wird für die Parlamentswahl ausschließlich das Mehrheitssystem verwendet. Das bedeutet, dass England in viele Wahlkreise unterteilt ist. In jedem dieser Wahlkreise werden nun mehrere Wahlmänner aufgestellt. Derjenige der nun die meisten Stimmen erhält darf in das Englische Parlament. Der Vorteil an diesem System ist der klare Mehrheitsvorteil. Der fatale Nachteil jedoch ist, dass alle anderen Stimmen die abgegeben wurden wegfallen. Aus diesem Grund sind in England auch nur sehr wenige Parteien im Parlament vertreten. Minderheiten haben kaum eine Chance einen Wahlbezirk zu gewinnen.
In Italien wird ausschließlich das Verhältniswahlrecht angewandt. Hierbei werden ebenfalls Kandidaten jeder Partei aufgestellt. Jedoch erhält jede Partei exakt so viele Sitze im Parlament wie Sie im Verhältnis Stimmen der Bürger erhalten hat. Die Kandidaten, die nun auf der jeweiligen Parteiliste ganz oben stehen ziehen in das Parlament ein. Der Vorteil an diesem System ist, dass es extrem demokratisch ist. Hier zählt jede abgegebene Stimme. Allerdings wird hierbei das Parlament zersplittert, da sehr viele Parteien den Einzug schaffen und so die Regierung aus mehreren Parteien besteht. Es ist dadurch sehr schwer Entscheidungen durch zu bekommen. Aus diesem Grund lösen sich in Italien die Regierungen oft schon vor Ende der Wahlperiode auf.
Die Lösung für ist die Kombination. Der deutsche Bundestag besteht zu 50% aus Mehrheits- (Erststimme) und 50% aus Verhältnisstimmen (Zweitstimme). Aus diesem Grund macht der deutsche Wähler 2 Kreuze bei einer Bundestagswahl. Das einzige Problem, welches bei diesem System auftreten kann sind die so genannten Überhangmandate. Wenn eine Partei mehr Direktmandate gewinnt, als ihr nach Zweitstimme an % zusteht, bekommt die Partei weitere Sitze im Parlament.
Labels: 2009, Bundestagswahl, Mehrheitswahl, Verhältniswahl, Wahl
1 Kommentare:
Ich bin leider auch nach dem Besuch dieser Seiete nicht viel schlauer geworden
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